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11.07.2005

DIE WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG VON KULTUR UND CREATIVE INDUSTRIES

Wien im Städtevergleich mit Barcelona, Berlin, London, Mailand und Paris

In der vorliegenden Studie von der österreichischen Kulturdokumentation im Auftrag der Stadt Wien und EU-Strategie von 2005 wird Wien im Hinblick auf sein Kultur- und Kreativpotenzial mit fünf weiteren Städten verglichen: Barcelona, Berlin, London, Mailand und Paris. In allen diesen fünf Städten erfolgte in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Wachstum des Kultur- und Kreativsektors: Sie weisen eine rege Kunst- und Kulturszene auf, verfügen über herausragende architektonische Vorzeigeprojekte, haben ein breites Spektrum an Creative Industries im Produktions- und Dienstleistungsbereich mit hohem Innovationsgrad in Technologie, Produktgestaltung und Marketing entwickelt, haben einen starken Kulturtourismus, dem die Positionierung spezieller kultureller Flaggschiffe entspricht, und bündeln alle diese Faktoren in ihren Stadtentwicklungsstrategien.
  • Bereits die bisherigen Wachstumseffekte, die bis zu 50 % über der Rate des durchschnittlichen Gesamtwachstums westeuropäischer Volkswirtschaften liegen, machen die Rolle der Kulturwirtschaft und der CI für wirtschaftliche Entwicklung deutlich. Mit der Globalisierung und der weiteren Verlagerung von Güterproduktion in Niedriglohnländer wird die Entwicklungsrelevanz dieses Sektors noch wachsen. Allerdings wird auch er dem Diktat europäischer und bald auch globaler Konkurrenz unterliegen, sodass weiche Faktoren wie kulturelle Milieus, niedriges Kriminalitäts- und Gewaltniveau, geringe Xenophobie und eine hohe Bereitschaft, mit kultureller und ethnischer Diversität produktiv umzugehen, für die Anziehung und Entfaltung von kreativer (Wo-)Manpower und von kreativem Kapital noch entscheidender sein werden, als sie es bisher schon waren.
  • Für die Steigerung des Kulturtourismus ist es unzweifelhaft wichtig, in der Kulturpolitik sowohl auf Moderne wie auch auf Tradition zu setzen. Wien hat diesen Weg erkannt und nicht nur in der Stadterneuerung, sondern auch im kulturellen Schaffen neue Akzente gesetzt. Diese im internationalen Vergleich moderne Struktur der Wiener CI zeigt, dass zumal in der Wirtschaft neben dem Kulturtourismus auch andere zukunftsorientierte kreative Potenziale vorhanden und ausbaubar sind.
  • In den Überlegungen Wiens zur Stadtentwicklung tritt die Funktion von Kultur für den sozialen Zusammenhalt (social cohesion) noch nicht so stark in den Vordergrund wie etwa in London, Paris oder Barcelona. Das h.ngt unter anderem mit dem insgesamt konfliktärmeren Verhältnis zwischen Migranten-Communities und Zuwanderungsgesellschaft in dieser Stadt zusammen. Die Rolle solcher und anderer kreativer Milieus, zu denen unverzichtbar ethnische und kulturelle Diversität gehört, sollte klar erkannt und in die Strategien zur Förderung von CI und einer Creative Class eingespeist werden.
  • Dass speziell in Wien mit seinem relativ hohen Kulturbudget und den zusätzlichen vom Bund einfließenden Mitteln wesentliche Bereiche der CI, und zwar nicht nur die traditionellen, wie Darstellende und Bildende Kunst, Museen und Bibliotheken, sondern auch Verlagswesen, Mode, Musik- und Filmwirtschaft, gefördert werden, trägt entscheidend zu ihrer strukturellen Vielfalt und wirtschaftlichen Dynamik bei.
  • Bei sämtlichen Indikatoren, die die vorliegende kurze Untersuchung erhoben hat, nimmt Wien angesichts seiner Bevölkerungsgröße, seiner Funktion als regionaler und nicht Welt-Metropole, wie London oder Paris, und seines regionalen Umfeldes eine gute bis sehr gute Position ein.

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30.09.2015

Permanent Representation of Austria to the EU | Avenue de Cortenbergh 30 | Brussels

EVENING RECEPTION OF AUSTRIAN CREATIVE INDUSTRIES Bridging the Gap to the Digital Future