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13.03.2012

NACHSCHAU: Kreativität gibt es nicht zum Nulltarif "Verkauft - verschenkt - verraten?"

Exchange - Netzwerktreffen für KreativunternehmerInnen

Leimüller: Kreativleistungen bringen Mehrwert für gesamte Wirtschaft: Preisdumping und Gratis-Pitches sind abzulehnen

"Kreativleistungen wie zum Beispiel Design, Werbung und Film werden für alle Wirtschaftszweige immer wichtiger. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit anderer Branchen und sie tragen zur Konkurrenzfähigkeit und Markpositionierung bei. Trotzdem wird der betriebswirtschaftliche Wert von Kreativleistungen zu wenig anerkannt", betonte gestern, Montag, die Vorsitzende der creativ wirtschaft austria, Gertraud Leimüller, im Rahmen der Exchange Veranstaltung „Verkauft – verschenkt – verraten? Kreativität gibt es nicht zum Nulltarif“. "Bei vielen Auftraggebern herrsche nur ein untergeordnetes Bewusstsein über den Wert kreativer Leistungen. Um an Aufträge zu gelangen, müssten Kreative häufig Gratis-Vorleistungen in beträchtlichen Umfang erbringen. Zudem gebe es starken Preisdruck in einigen Teilbranchen. „Ich wünsche mir mehr Bewusstsein bei Auftraggebern und den Kreativen selbst, wie viel Wert in ihrer Arbeit steckt. Gratis-Pitches und Preisdumping sind strikt abzulehnen. Kreativität gibt es nicht zum Nulltarif", betonte Leimüller.

Die Kreativwirtschaft müsse als wichtiger Innovationspartner für Unternehmen aus anderen Branchen gesehen werden. "Fast jedes zweite Kreativwirtschafts-Unternehmen hat seine Unternehmenskunden bei Innovationsaktivitäten unterstützt. Diese Unterstützung kann von der Ideenfindung über F&E und Produktdesign bis hin zur Markteinführung, etwa im Bezug auf Marketingkonzepte, reichen. Entscheidend hierbei ist, dass die Kreativwirtschaft in alle Branchen hineinwirken", unterstrich der Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung der WKÖ, Christoph Schneider. Gerade auch die Bran-chen, die selbst wenig in Kreativität und F&E investieren, profitieren von den kreativen Leistungen der Kreativwirtschafts-Unternehmen. Um Kreativdienstleistungen attraktiver und für Unternehmen leichter zugänglich zu machen, sei es notwendig, sich neue Fördermechanismen zu überlegen. Gerade traditionelle KMU, zum Beispiel im Bereich Handwerk und Gewerbe, könnten durch die Zusammenarbeit mit Kreativen enorm profitieren. Der geplante Kreativscheck von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ist hier ein weiterer wichtiger Schritt.

Ein klares Nein zur "Unkultur des Gratispitchens" kam im ExpertInnentalk mit Ida Storm Jansen. Gratispräsentationen minderten den Wert von Kreativität sowohl für den Werber, als auch für den Auftraggeber und hätten einen wesentlichen Anteil daran, dass die Wertigkeit von Kreativleistungen in der Wahrnehmung der Auftraggeber nicht voll entwickelt sei. Der Pitch sei nicht in allen Fällen die richtige Methode, um eine ideale Agentur-Kunden Beziehung aufzubauen.

"Die Kreativen sind nicht austauschbare Dienstleister und leisten maßgeschneiderte Produkte", so Leimüller. Deshalb unterstütze die cwa auch die Plattform Kommunikations Investition, den Zusammenschluss von 18 Branchenverbänden, die sich für ein besseres Verständnis des Wertes von Kommunikation und ein neues Miteinander in der Kommunikationsbranche formiert haben. Ebenso betonte die cwa-Vorsitzende die Einrichtung des CreativDepots (www.creativdepot.at), einem kostenlosen Service der creativ wirtschaft austria, das u.a. digitale Zeitstempel, öffentliche Werkbeschreibungen, Zuweisung von internationalen vordefinierten Lizenzierungsbedingungen und Verwertungsoptionen und Links zu Werk und Lizenz sowie Kommentarfunktionen, bietet. „Alles mit dem Ziel, die Urheberschaft von Kreativleistungen sichtbar zu machen: Denn auch das trägt dazu bei, deren Wert zu heben“, betonte Leimüller abschließend.

Die Veranstaltung "Verkauft – verschenkt – verraten? Kreativität gibt es nicht zum Nulltarif" am 12.03.2012 in Wien wurde von der creativ wirtschaft austria im Rahmen von evolve des BMWFJ in Kooperation mit der Erste Bank veranstaltet.

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