Eins plus eins macht mehr als zwei - Es wächst und gedeiht. „webgras ist gut aufgestellt.“ Sigrid Gramlinger ist mehr als zufrieden. „Ich weiß, was ich kann, über Empfehlungen kommen laufend neue KundInnen ins Haus. Und ich habe ein verlässliches Netzwerk.“

Das war nicht immer so. Obwohl Gramlinger jahrelange Praxis in Webentwicklung und -design mitbrachte, als sie sich nach Jahren im Ausland in Klosterneuburg ansiedelte. Was ihr fehlte, war der Austausch mit anderen Kreativen. In der näheren und weiteren Umgebung des Wienerwalds.

Mit der Bewerbung bei C hoch 3 verknüpfte sie daher vor allem die Hoffnung, ihr Netzwerk auszubauen. Dass sich ihr Unternehmen in der Folge von Grund auf ändern sollte, ahnte sie damals noch nicht. Im Gespräch mit den übrigen TeilnehmerInnen erkannte Sigrid Gramlinger aber bald, dass sie ihre persönlichen Stärken besser einsetzen würde, wenn sie ihr Angebot reduziert. Sie entwickelte eine neue Marke und ein neues Angebot: „Statt alles zu machen, was das Web betrifft, spezialisiere ich mich seit zwei Jahren auf die Webentwicklung mit dem CMS-System Joomla und auf das Coaching für meine KundInnen.“

Grafik, Fotografie und andere Leistungen kauft sie aus ihrem Netzwerk zu. Zum Beispiel von Sylvia Fischer, ebenfalls C hoch 3-Teilnehmerin, Grafikdesignerin und wie die Webentwicklerin Mutter einer kleinen Tochter. Diese Parallelen, Sympathien für einander und mögliche Synergien boten sich als Basis einer Zusammenarbeit an. Trotz der räumlichen Distanz zwischen Klosterneuburg und Baden, wo Sylvia Fischer lebt und arbeitet. „Zwei haben mehr Kontakte als eine und so lässt sich auch mehr Geschäft genieren“, sagten sich die beiden. „Das Zeitbudget ist schließlich begrenzt und wenn man noch Aufgaben als Mutter wahrzunehmen hat, sowieso.“ Als dann das Kapitel „Kooperationsvertrag“ bei C hoch 3 zur Sprache kam, machten die beiden Nägel mit Köpfen. Sie schnürten Angebots-Pakete und diskutierten ganz offen über Einzelheiten ihrer künftigen Zusammenarbeit bis hin zum Ausstiegsszenario. „Und schließlich haben wir unseren Vertrag feierlich unterzeichnet.“

Ihr unternehmerisches Selbstbewusstsein ist durch das Coaching gestärkt worden, sind die Frauen überzeugt. Geholfen hat ihnen vor allem die Möglichkeit, sich in einer wertschätzenden Atmosphäre zu präsentieren und zu argumentieren. „ So haben wir in der Gruppe auch Themen besprochen, die später im Gespräch mit KundInnen auftauchten.“ Es gab kritische Stimmen und viel positives Feedback. „Eine Wohltat, gerade am Anfang, wenn du Zweifel hast, ob das eigene Angebot gefragt ist oder gut ankommt. Wenn du fürchtest, etwas falsch zu machen.“

Nach zwei Jahren steht fest, dass beide von der Kooperation zwischen Baden und Klosterneuburg profitieren. fischer werbeberatung leistet vor allem GründerInnen mit schönen grafischen Lösungen Starthilfe und webgras baut klar strukturierte Joomla-Websites. Eins plus eins macht mehr als zwei. Nach innen und außen wirkt der gemeinsame Auftritt positiv und bei Unsicherheiten empfinden beide die Möglichkeit zum Austausch erst recht als Gewinn. „Vor allem bei größeren Projekten gibt das Arbeiten im Team Selbstsicherheit.“

Und dann gibt es noch das emotionale Backup, das die Sylvia Fischer als wesentliches Plus der Kooperation nennt. „Wenn ich stundenlang allein mit meiner Arbeit beschäftigt bin, tut es einfach gut, danach mit einer Partnerin offen übers Geschäft zu reden.“

Die räumliche Distanz lässt sich mit Handy, Skype und anderen Tools gut überbrücken, auch wenn beide langfristig an eine Bürogemeinschaft denken. Im Augenblick ist dies kein Thema.
Wesentlicher ist, dass sie von C hoch 3 ermutigt wurden, eigene und die Stärken der anderen zu nutzen. Neues mit Selbstbewusstsein anzufangen, auch unfertige Ideen mit anderen zu diskutieren und Feedback einzuholen: aus dem Netzwerk der C hoch 3-TeilnehmerInnen in Niederösterreich, die sich nach wie vor zweimal im Jahr treffen, oder aus anderen Netzen, in die man sich durch die positive Erfahrung im C hoch 3 Netzwerk interessiert einklinkt.